Alltagsreflexionen

Liebe

Otto Schenk bringt mich noch auf etwas: Wenn Liebe aus oder zumindest mit dem Erkennen des anderen kommt, wenn Liebe mit wachsendem Erkennen größer wird – das ist SCHÖN, oder? Führt wohl auch nicht so schnell zum Eklat, zur bösen Trennung…
wie wenn “Liebe” hauptsächlich aus einer Illusion, einer Projektion meiner eigenen Wünsche und Sehnsüchte entsteht – das ist nicht ganz ECHT, das führt schnell einmal zu Haß, wenn sich das alles nicht so erfüllt, sich der andere doch nicht ins Bild einpassen läßt…

Das Gegenteil von Liebe ist nicht Haß – denn Liebe kann niemals, niemals nicht je zu Haß führen – sondern Angst. Das heißt, wenn man sich eine Gerade vorstellt, sitzt an einem Ende die Angst, am anderen die Liebe und dazwischen pendeln wir hin und her, je nachdem.

Wenn jemand also sehr eifersüchtig ist, ist er das nicht aus Liebe, sondern aus Angst – er sitzt am anderen Ende der Liebesgeraden.

Wenn mir jemand erzählt, daß er seine ganz große Liebe jetzt nur mehr haßt, dann sag ich ihm: das war nie Liebe, das war Verliebt-Sein, Illusion, Täuschung, Selbsttäuschung, Erwartung… was auch immer, aber nicht Liebe.

Ja sicher, der/die Ex kann einen schon irgendwann einmal nicht mehr kratzen, dh die Gefühle sind neutralisiert – aber er/sie bleibt Teil meines Lebens und bekommt einen guten Platz – keinesfalls werde ich mit dem/der nichts mehr reden oder nichts mehr zu tun haben wollen – ein Café wird immer gehn…denke ich…solang er/sie mir nicht nach Leib und Leben getrachtet oder mir sonstwie absichtlich sehr geschadet hat. Aber selbst dann: Haß ist ein zu großes Wort für mich.

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